Das Autogene Training ist eine Entspannungstechnik, die darauf abzielt, körperliche und mentale Entspannung durch Selbstbeeinflussung zu erreichen. Diese Methode wurde vom deutschen Neurologen Johannes Heinrich Schultz entwickelt und basiert auf der Idee, dass durch das Sprechen bestimmter Formeln der Geist Einfluss auf den Körper nehmen kann.
Die Grundprinzipien des Autogenen Trainings beinhalten:
Selbstbeeinflussung:
Im Kern des Autogenen Trainings steht die Vorstellung, dass der Geist in der Lage ist, den Körper zu beeinflussen. Durch die bewusste Konzentration auf bestimmte Gedanken und Vorstellungen können körperliche Reaktionen gesteuert und Entspannung erreicht werden.
Formeln und Konzentration:
Der Praktizierende verwendet einfache Formeln, um seinen Geist auf spezifische Körperempfindungen zu lenken. Diese Formeln, wie zum Beispiel „Ich bin ruhig und entspannt“, sollen den Körper in einen Zustand der Entspannung versetzen. Während dies anfangs durch bewusste Konzentration erreicht wird, soll es im Laufe der Zeit zu einer automatisierten Reaktion des Körpers führen.
Autosuggestion:
Das Autogene Training basiert auf dem Prinzip der Autosuggestion, bei dem man sich selbst durch positive Gedanken und Vorstellungen beeinflusst. Der Praktizierende sagt sich selbst bestimmte Sätze vor, um eine gewünschte körperliche oder mentale Reaktion zu erreichen.
Die typische Abfolge des Autogenen Trainings umfasst sechs Grundübungen:
- Schwereübung: Der Praktizierende konzentriert sich darauf, das Gefühl von Schwere in Armen und Beinen zu erleben.
- Wärmeübung: Fokussierung auf das Empfinden von Wärme in verschiedenen Körperteilen.
- Herzübung: Der Praktizierende konzentriert sich auf den Herzschlag und stellt sich einen ruhigen Puls vor.
- Atemübung: Konzentration auf den Atem und das Gefühl des ruhigen Atems.
- Bauchwärmeübung: Vorstellung von Wärme im Bereich des Solarplexus.
- Stirnkühleübung: Konzentration auf die Vorstellung von kühler Luft auf der Stirn.
Das Autogene Training wird oft als Methode zur Stressbewältigung, Schlafverbesserung und Linderung von körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen eingesetzt. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit des Autogenen Trainings von Person zu Person unterschiedlich sein kann, und regelmäßige Praxis ist oft erforderlich, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Personen mit bestimmten psychischen oder körperlichen Gesundheitszuständen sollten vor Beginn des Autogenen Trainings Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten halten.